Besuch der Freien Wähler Altötting in Pfaffenhofen an der Ilm

Die Kreisstadt Pfaffenhofen an der Ilm mit 23.000 Einwohnern, in der Hallertau gelegen, gilt in Kreisen bayerischer Kommunalpolitiker ein bisschen als die Musterkommune für eine höchst innovative Stadt. 

Grund genug für die Fraktion und Mitglieder des Ortsverbandes der Freien Wähler Altötting, sich vor Ort von der Vorbildwirkung zu erkundigen. Der dortige Erste Bürgermeister Thomas Hecker war gerne bereit, ausführlich die kommunalpolitische Philosophie, die wichtigsten Einrichtungen, Ziele, Herausforderungen und erfolgreiche Projekte der Stadt vorzustellen.

Und da gibt es offensichtlich einiges, was Bürgermeister Thomas Hecker mit seinen KollegInnen in Bewegung und umgesetzt hat: Pfaffenhofen hat ein umweltfreundliches Mobilitätskonzept, leistet sich einen kostenlosen Stadt- und Expressbus, der im 30-Minuten-Takt im gesamten Stadtgebiet abgerufen werden kann und betreibt eigene Stadtwerke. 

Die Stadt hat beispielsweise im Rahmen eines Energiekonzeptes bereits Windräder in einem Bürger-Windpark stehen, die vor den Toren der Stadt und in Zukunft so viel Strom produzieren werden, dass der Strombedarf der Stadt rein rechnerisch gedeckt sein wird.

Auch das Thema Klimaschutz und Klimaschutzmaßnahmen – Herker wies auf die Boden-Allianz hin – hätten in Pfaffenhofen eine hohe Priorität. 

Der Bürgermeister war sichtlich stolz darauf, dass sich viele BürgerInnen interessiert an der Sache der Stadt beteiligten, dass das demokratische Bewusstsein und die Mitwirkung am Gemeinwesen deutlich gewachsen seien.

Der mitentscheidende Faktor für diese Bürgerkultur sei die Transparenz und die Mitwirkungsmöglichkeit der BürgerInnen in ihrer Stadt durch z.B. ein eigenes Bürgermagazin.

Ein Beispiel sei die Live-Übertragung von öffentlichen Stadtratssitzungen, die auch von erstaunlich vielen Bürgerinnen und Bürgern zu Hause mitverfolgt würde. Gerne unterstellte Schaufensterreden gäbe es nicht, denn solche Aktionen würden die Zuschauer schnell als peinliche Selbstdarstellung entlarven. Öffentlichkeit in allen Bereichen sei der Schlüssel für die Mitnahme der Bürgerschaft. Beispielsweise seien alle Bebauungspläne im Internet auffindbar, die Protokolle von Sitzungen schon am nächsten Tag im Internet nachlesbar.

Das PAF und DU-Bürgermagazin – so heißt es – behandelt verschiedenste Themen der Stadt und Ortsteile und richtet sich an alle Bürger der Region. Hier informieren Pfaffenhofener Vereine, Organisationen und öffentliche Einrichtungen Bürger aus erster Hand über ihre Aktivitäten. Außerdem enthält es Bekanntmachungen, Informationen und Projekte der Stadtverwaltung sowie einen Veranstaltungskalender. Das Bürgermagazin erscheint in der Regel monatlich und wird mit einer Gesamtauflage von ca. 14.000 Exemplaren an alle Haushalte im Stadtgebiet Pfaffenhofen verteilt.

Basis für das Bürgermagazin ist das Bürger-Portal pafunddu.de. Mit dem sogenannten Web-to-Print-Verfahren werden jeden Monat Beiträge und Veranstaltungen aus dem Portal in die Printversion des Bürgermagazins übertragen. Auf pafunddu.de informieren Vereine, die Stadtverwaltung und Abteilungen die Pfaffenhofener Bürger ganz aktuell über Stadtthemen, Aktivitäten und anstehende Veranstaltungen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, das werbefreie Portal zu besuchen und zu nutzen. Als Bürger kann man sich registrieren und so mit Vereinen und der Stadtverwaltung in Dialog treten. Beiträge können kommentiert und an Umfragen kann teilgenommen werden.

Eine Herzensangelegenheit sei dem Bürgermeister die Einrichtung und die Begleitung eines Jugendparlaments. Dies sei der Ort, an dem sich jungen Pfaffenhofener schon mal die ersten kommunalpolitischen Sporen verdienen würden. Außerdem funktioniere das Jugendparlament als Rekrutierungsbecken in Teilen für zukünftigen Stadtrats-Nachwuchs.

Alles in allem war der Besuch für die Altöttinger FW-Crew in Pfaffenhofen ein großer Erkenntnisgewinn in Bezug auf eine praktizierte, transparente und innovative Interpretation bürgerschaftlicher Selbstverwaltung.

Über den Autor: Toni Dingl

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert